Liebe Freunde,
genau heute vor einem Monat wurde ich am Knie operiert – hier könnt ihr den Operations-Bericht nachlesen.
Jetzt – vier Wochen später – kann ich guten Gewissens behaupten: es geht mir b-l-e-n-d-e-n-d!
Über meine Genesung will ich euch heute erzählen.
Nun, der Tag nach der Operation war (ohne zu übertreiben) schrecklich. Ich hatte starke Schmerzen im Knie, konnte mich nur auf drei Beinen humpelnd fortbewegen, durfte nicht spazieren gehen und war müde von den Medikamenten. Alle die mich kennen wissen, wie chihuahuatastisch diese Kombination für mich ist… NICHT. Daher verbrachte ich diesen Tag (und auch noch die Darauffolgenden) fast ausschließlich schlafend – entweder auf meinem Bett oder dem zwei Meter davon entfernten Teppich.
Insgesamt musste ich drei Mal zu meiner Tierärztin Verband wechseln fahren: am ersten, vierten und sechsten Tag nach der OP. Dabei stellte ich mich immer sehr brav an. Ein Chihuahua wie er im Buche steht (naja…). Außerdem zeigte sie Mama und Papa Massagetechniken, die sie ab jetzt jeden Tag anwenden konnten. Schließlich sollte mein operiertes Bein irgendwann wieder zum Einsatz kommen und nicht völlig verkümmern…
Genau fünf Tage nach der OP hatte ich mein persönliches Erfolgserlebnis: ich stieg das erste Mal auf mein operiertes Bein! Mama war den Tränen nahe, so gefreut hat sie sich.
Eine Woche nach der Operation fuhren wir wieder zu meiner Tierärztin, denn die Fäden mussten gezogen werden. Ich hatte immense Angst davor, doch es war gar nicht schlimm. Es hat nur ein wenig gekitzelt. Tapfer wie ein Rüde sein sollte, ließ ich auch das über mich ergehen und war froh, ab nun keinen Verband mehr tragen zu müssen. Ein paar Mal habe ich versucht, meine Wunde abzuschlecken. Aber Mama hat mich immer sofort geschimpft und so erfolgreich davon abgehalten. Zugegeben: es schmeckte auch nicht wirklich gut…
Ab diesem Moment ging es von Tag zu Tag bergauf. Ich durfte nun schon kurze Spaziergänge machen (natürlich in Mega-Schneckentempo, was für mich anfangs sehr schwierig war) und ich benutzte mein operiertes Bein immer häufiger. Auch die Narbe der OP sah man immer weniger und meine rasierten Haare wuchsen allmählich nach.
2 Wochen nach der OP:
4 Wochen nach der OP:
Zwei Wochen nach der OP stand meine nächste Untersuchung an: das Physiotherapie-Gespräch bei meiner Ärztin des Vertrauens, Frau Dr. Glück (der Name ist Programm)!
Diese war hin und weg von meinem Zustand und konnte kaum fassen, wie schön ich bereits auf vier Beinen gehen konnte. Sie meinte, ich gehöre zu den 20 % der Patienten mit dem schnellsten Heilungsverlauf. Das machte mich wirklich sehr stolz… Sie sagte, wir können uns sogar die Wasser-Laufband-Therapie sparen, weil alles schon so gut aussieht! Danach bekam ich noch eine 15-minütige Massage (besonders der Oberschenkelmuskel ist dabei ganz wichtig; schließlich darf der sich nicht verkürzen) und zeigte Mama Techniken für zuhause. Diese versuchen wir nun sooft es geht anzuwenden (obwohl ich das gar nicht mag)!
Mittlerweile – vier Wochen nach der OP – hat Mama die Dauer der Spaziergänge erhöht. Am Abend gehen wir schon 30 Minuten am Stück. Zwar weiterhin im Schneckentempo (als würde sie mit einem gebrechlichen 90-Jährigen spazieren gehen), ABER: ich gehe dafür jeden einzelnen Schritt auf vier Beinen – ohne Gehopse und Gespringe. Das erste Mal in meinem Chihuahua-Leben…
Ich kann euch nicht beschreiben, was das für ein Gefühl ist!
*wuff wuff*
Herbert