Auf Grund der geringen Außen-Temperaturen und des nass-kalten Wetters, freut es Mama und mich momentan nicht jeden Tag spazieren zu gehen. So auch gestern…
Gemütlich lagen wir, eingewickelt in Mama`s Kuscheldecke, auf der Couch und sahen ein wenig fern. Die Heizung war zwar aufgedreht, trotzdem war es sehr kalt in der Wohnung. Ich zitterte die ganze Zeit und Mama fühlte an meiner Körpertemperatur, dass mir nicht gerade warm war. Plötzlich rief sie euphorisch:“Herbert, jetzt gehen wir baden!“.
Ich wusste im ersten Moment gar nicht, was sie meinte. Motiviert lief sie ins Badezimmer und nachdem ich sehr neugierig bin, rannte ich ihr sofort nach. Eifrig suchte sie nach einem Handtuch und einer Flasche, auf der zwei Hunde-Welpen abgebildet waren. Als sie alles beisammen hatte, ließ sie das Badewasser ein. Doch irgendetwas war anders als sonst. Mama zog sich ja gar nicht aus…?! Plötzlich merkte ich, dass dieses Mal ich der Protagonist des Badens war!
Da war es jedoch schon zu spät. Mama schnappte mich und hob mich in die Wanne. Warmes Wasser umhüllte meine dünnen Beine und ich wusste nicht, was ich tun sollte. Vielleicht sollte ich das Wasser trinken? Sicherheitshalber kostete ich es, aber das war mir zu warm und ich glaubte auch nicht, dass das der Sinn des Badens war. Mama bemerkte, dass ich ratlos war und redete beruhigend auf mich ein. Auf einmal begann sie meinen ganzen Körper mit Wasser zu umhüllen. Das war ein komisches Gefühl und ich versuchte aus der Badewanne zu steigen. Doch leider rutschte ich immer wieder in das Wasser zurück… Mama fand das scheinbar witzig und machte Fotos von mir! Als sie merkte, dass ich gerade keinen Spaß an der Sache fand, gab sie mir eine gelbe Quietschente mit Sonnenbrille in die Wanne. Die interessierte mich aber gar nicht, war ich doch mit meiner Flucht beschäftigt.
Als ich dachte, dass es das jetzt war und Mama mich jeden Moment wieder raus heben würde, kam es noch schlimmer: die Flasche mit den Hunden entpuppte sich als ekelige Flüssigkeit, genannt „Welpen-Shampoo“. Mama rieb meinen gesamten Körper damit ein! Igitt! Gott sei Dank wusch sie es nach einer kurzen Massage wieder heraus. Als sie schließlich nach dem Handtuch griff, wusste ich, es ist vorbei! Voller Freude versuchte ich selbstständig aus der Wanne zu steigen, doch es war unmöglich! Im nächsten Moment sagte Mama zu mir „Fein, du hast es geschafft!“ und hob mich wieder heraus! Ich war total erleichtert! Als ich trockenen Boden unter meinen Pfoten spürte, wollte ich sofort weg rennen! Sicher ist sicher. Doch Mama hielt mich fest und versuchte mich mit dem Handtuch trocken zu rubbeln. Nachdem sie merkte, dass das sowieso keinen Sinn machte, ließ sie mich laufen! Ich schüttelte mich, lief aufgebracht durch die ganze Wohnung und genoss meine wieder gewonnene Freiheit! Am Schlafzimmer-Teppich versuchte ich schließlich mein Fell trocken zu reiben, was mir auch halbwegs gut gelang.
Auch wenn dieses Erlebnis für mich sehr eigenartig war, war ich dennoch ganz stolz, als Papa heim kam und ich ihm mein frisch gewaschenes Fell präsentieren konnte!
*wuff wuff*
Herbert