Diese Woche verging mir die Lust am Training schon beim Aussteigen aus meiner Auto-Transportbox. Ich wurde nämlich beinahe von einer heftigen Windböe verweht. Da ahnte ich schon, dass die kommende Stunde nicht meine werden würde…

Diesen Samstag waren wir ein paar Minuten früher am Platz als sonst. Mama und ich nutzten die Zeit, um den Parcours einmal durchzulaufen. Trotz Wind stellte ich mich ganz gut an.

Als dann schließlich die restlichen Mitschüler kamen, begannen wir umgehend mit Grundgehorsam: im Kreis bei Fuß gehen und anschließend bleiben. Mittlerweile bin ich darin schon wesentlich besser als noch vor einem Monat. Für meine Leistung wurde ich auch ausgiebig mit Leckerlies belohnt. Doch scheinbar haben sich Mama und Papa zu früh gefreut, denn mit dem Start des Agility-Parcours fing dann auch das Zicken an…

Der Wind wurde von Minute zu Minute stärker, was mir so gar nicht gefiel. Beim ersten Durchgang war ich noch recht motiviert und zeigte mich (bis auf ein paar Kleinigkeiten) von meiner besten Seite. Bei den weiteren Durchgängen hingegen, sträubte ich mich dann völlig! Der Wind wehte so heftig, dass mir nichts anderes übrig blieb, als mich flach auf den Boden zu legen. Die anderen Vier- und Zweibeiner hatten alle Mitleid mit mir, doch Mama fehlte in diesem Moment jegliches Verständnis. Ich war an der Reihe und ich musste über die Hürden springen, doch ich stand einfach nicht auf! Nach einigen Minuten, in denen sie auf mich einredete und versuchte, mich mit der Leine über die Hürden zu ziehen, gab sie auf und hob mich darüber. Doch auch die anderen Hindernisse, wie zum Beispiel die Wippe und den Slalom, verweigerte ich gänzlich. Mama schämte sich für mich und ich spürte ihren Unmut. Doch wieder einmal konnte ich meine Sturheit nicht ablegen. Warum sollte ich bei so einem Wind überhaupt Agility machen? Es ist doch schon toll von mir, dass ich mich überhaupt im Freien aufhalte… Außerdem war mir das Risiko, vom Winde verweht zu werden, an diesem Tag einfach zu groß!

Das restliche Training über war Mama richtig sauer auf mich. Irgendwie tat sie mir schon Leid, aber sie muss doch auch mich verstehen… Sie wiegt schließlich mehr als 2,3 kg und spürt den Wind nur bedingt. Geduckt lag ich neben ihr auf der Wiese und traute mich nicht, sie anzusehen…

Während die anderen Hunde nach dem Training zur Spielwiese gingen, versuchte Mama noch einmal mich zu überzeugen. Ihr zuliebe sprang ich dann doch noch über die Hürden, doch das machte sie noch beleidigter: sie glaubte nun, dass ich nur über die Hürden springe, wenn kein Publikum anwesend ist, um sie zu blamieren! Es ist wirklich schwierig, es einem Weibchen Recht zu machen….

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Mit mieser Stimmung traten wir schließlich den Heimweg an… so erfolgreich mein Agility-Training der vergangenen Woche war, so ernüchternd war es dieses Mal… Aber: es ist noch nicht aller Tage Abend!

*wuff wuff*
Herbert