Da Papa zuvor insgesamt 6 Tage nicht da war, war ich in letzter Zeit oft grantig und habe viel gebellt. Zudem machte mir die extreme Hitze etwas zu schaffen. Mit dieser Grundstimmung fuhren wir Mittwochabend in die Hundeschule nach Ernsthofen – denn der letzte Welpenkurs stand an. Papa war nicht einmal 30 Minuten zuvor endlich wieder heimgekommen und ich konnte nicht mal mit ihm spielen… das passte mir gar nicht.

Dieses Mal waren, im Gegensatz zur vorletzten Woche, sehr viele Hunde mit dabei. Unter anderem auch ein Chihuahua Rüde namens Murphy. Mama und Papa konnten kaum erwarten, dass ich ihn kennen lerne und mit ihm rumtobe – doch weit gefehlt! Das Kennenlernen mit ihm war alles andere als Spiel und Spaß. Murphy reagierte sehr aggressiv auf mich und knurrte mich schon bei der Begrüßung an.

Bevor alle Welpen miteinander spielen durften, übten wir „bleib“. Bis jetzt klappte das bei mir tadellos. Mama und Papa konnten sich von mir entfernen und verstecken – ich blieb immer brav sitzen. Doch dieses Mal gelang es überhaupt nicht… Immer ging ich ihnen hinterher. Ich wollt einfach nicht alleine bleiben. Was hätte ich getan, wenn dieser Murphy wieder gekommen wäre? Mama und Papa waren gar nicht zufrieden mit mir.
Beim anschließenden Spielen war ich auch nicht recht motiviert. Mama rannte mit mir quer über die Wiese um mich zu animieren, doch ich hatte einfach keine Lust. Plötzlich merkte ich, dass Murphy näher kam. Wir knurrten und bellten uns gegenseitig an und dann ging der „Kampf der Titanen“ so richtig los. Alles war sehr wild und grob. Murphy biss mich sogar in den Rücken! Doch ich wusste mich zu verteidigen… Als er immer wilder wurde, zog die Trainerin ihn schließlich von mir weg…

Nach dem Spielen gingen wir auf den zweiten Trainingsplatz und übten – nachdem wir erfolglos „bleib“ wiederholten – wieder einmal das „bei Fuß“ gehen. Einmal mit Leine, einmal ohne Leine, einmal mit abrupten Stehen-bleiben,… egal wie wir es angingen, ich hatte einfach keine Lust. Auf Mama horchte ich zwar mehr als auf Papa, aber trotzdem weiß ich, dass ich es in Wirklichkeit viiiiel besser kann. Nur das Kommando „schau“ beherrsche ich im Schlaf. Egal, wie schlecht ich gelaunt bin, ein Blick in die Augen von Mama und Papa können sie immer haben!

Die nächste Übung fand in 2er Gruppen statt – und wie es der Zufall so will, wurde ich mit Murphy zusammen gesteckt. Während der eine Hund sitzen musste, durfte der andere spielen und dann umgekehrt. Am Anfang fiel ich wieder seinen Knurr-Angriffs-Attacken zum Opfer, aber nach ein paar Minuten klappte es, die jeweilige Aufgabe, ohne den anderen dabei zu beachten, durchzuführen.

Der Abschluss des Kurses gefiel mir am besten! Da war ich dann wieder so richtig in meinem Element! Wir durften je nach Lust und Laune, alle Agility-Hindernisse ausprobieren. Das war vielleicht ein Spaß! Sogar der Tunnel machte mir auf Anhieb gar nichts mehr aus! So etwas sollten wir jedes Mal machen!

Vor dem Verabschieden meinte die Trainerin, Murphy und ich sollten noch einmal versuchen miteinander zu spielen… wir probierten es zwar minutenlang, scheiterten jedoch kläglich…

*wuff wuff*
Herbert